Man kann es mittlerweile schon als Tradition bezeichnen, dass das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) vor Weihnachten für den Hechinger Tafelladen spendet. Zwei Wochen lang sammelte die Schulgemeinschaft des BSZ für den Hechinger Tafelladen. Wer konnte und wollte brachte haltbare Lebensmittel wie Mehl, H-Milch, Konserven, aber auch Hygieneartikel mit. Diese wurden dann zwei Wochen vor Weihnachten zum neuen Tafelladen in der Oberen Mühlstraße gebracht Die meterlange Theke des Tafelladens war beladen mit Einkaufstaschen und vollen Kartons aus dem BSZ.
Das Team um Irina Weck bedankte sich herzlich für die gespendeten Sachen und erläuterte einer Klasse des AVdual wie der Tafelladen organisiert ist, wie sich der Verkauf der Produkte gestaltet und mit welchen Schwierigkeiten man zu kämpfen hat. „Die Gebühren für Wasser, Strom und Müll belasten uns stark“, meinte Weck und verwies auf Städte, in denen diese Kosten teilweise oder ganz von der Stadt übernommen werden. Die stellvertretende Schulleiterin Leonie Schneider-Loye sagte zu, den Hechinger Tafelladen auch in den nächsten Jahren weiter zu unterstützen.
Insgesamt 53 Einzelhändler, Industriekaufleute, Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement und Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr der Berufsschule des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) nutzten die Chance, im Rahmen des Erasmus+-Programms der Europäischen Union drei Wochen im Ausland zu arbeiten. Während es in den letzten Jahren vor allem in die griechische Hauptstadt Athen ging, wurde diesmal auch Malaga in Spanien angeboten, eine Chance, die zehn Azubis gerne ergriffen, denn seit zwei Jahren können Azubis, die aufgrund ihrer Vorbildung Deutsch und Gemeinschaftskunde abwählen wollen, stattdessen Spanisch-Unterricht wählen. Daher lag es nahe, neben Athen, wo man gut mit Englisch durchkommt, auch ein Ziel in Spanien anzubieten.
Sowohl in Athen als auch in Malaga stellten der Alltag und die teils ungewohnte Arbeitskultur die Auszubildenden durchaus vor Herausforderungen. Doch dank dem BSZ-Azubi-Team und der Unterstützung der Erasmus-Partnerorganisationen HostEducation (Athen) und Carlos V Education (Malaga) ließen sich in der Regel sämtliche Probleme lösen. So sammelten die Auszubildenden in den drei Erasmus+-Wochen nicht nur wertvolle berufliche Erfahrungen, sondern entwickelten auch persönliche Kompetenzen, die sie sicherlich nachhaltig prägen werden. „Ich habe viel über mich selbst gelernt, vor allem selbstständig zu sein und mich in neuen Situationen zurechtzufinden. Außerdem konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern, neue Arbeitsmethoden kennenlernen und internationale Kontakte knüpfen. Insgesamt hat mich das Programm sowohl beruflich als auch persönlich gestärkt“, zeigt sich etwa Berivan Kül, Auszubildende zur Kauffrau im Büromanagement bei Biesinger in Haigerloch vom Erasmus+-Programm begeistert. So sieht es auch Kaya-Elain Hahn, Auszubildende zur Industriekauffrau bei Lumitronix in Hechingen. Sie denkt schon an eine baldige Fortsetzung des Auslandsaufeinthaltes: „Ich hatte anfangs gewisse Bedenken, doch ich konnte alle Schwierigkeiten meistern. Nächstes Jahr möchte ich gerne für ein paar Monate allein ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten. Auch was große Städte angeht, bin ich jetzt viel offener und habe keine Angst mehr, auch mal allein etwas zu unternehmen. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, diese Chance zu nutzen.“
Denn nicht zuletzt ist es dem Großstadtleben direkt am Meer zu verdanken, dass bei aller Arbeit auch der Freizeitspaß der Auszubildenden bestimmt nicht zu kurz kam. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie stark die Erfahrungen aus dem Erasmus+-Programm die Horizonte unserer Auszubildenden erweitern. Für die berufliche und persönliche Entwicklung ist dieses Praktikum von unschätzbarem Wert. Ich finde es fantastisch, wie viele dieses Jahr wieder daran teilgenommen haben. Sicherlich werden dank der Unterstützung unserer Ausbildungsbetriebe auch künftig viele Auszubildende diesen Schritt wagen“, zog Dirk Bantleon, Abteilungsleiter der Berufsschule, ein ausnahmslos positives Fazit des diesjährigen Erasmus+-Programms.
Da die Kreissporthalle nach wie vor renoviert wird, fand die diesjährige Berufsinformationsmesse des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) diesmal im BSZ-Neubau statt. Über 60 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Gesundheit, Sozialwesen, Handel, Finanzen und Verwaltung, sowie Hochschulenund Körperschaften verteilten sich auf den drei Stockwerken am Hechinger Schlossberg.
Schulleiter Arndt Bayer eröffnete die Messe, bedankte sich für das Engagement der anwesenden Aussteller und wünschte allen gute und erfolgreiche Gespräche. Direkt anschließend hatten Schüler des BSZ und weiterer Schulen die Möglichkeit, sich an den Messeständen über die sich bietenden Karrierechancen zu informieren. Ausbilder und Ausbilderinnen sowie Auszubildende der jeweiligen Aussteller informierten auf Augenhöhe und erleichterten so den interessierten Schülerinnen und Schülern, sich zu informieren oder gar ihre Bewerbung einzuleiten.
KBF-Ausbildungskoordinatorin Olga Goss mit einer interessierten Bewerberin
Die große Ausstellerzahl dürfte die teilweise nach wie vor problematische Lage am Ausbildungsmarkt widerspiegeln. Viele Betriebe und Einrichtungen gaben an, immer noch Probleme bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen zu haben. Doch teilweise scheint die Talsohle durchschritten zu sein. So konnte etwa KBF-Ausbildungskoordinatorin Olga Goss stolz berichten, dass bei ihnen alle 30 Azubi-Stellen besetzt seien und die Nachfrage deutlich angezogen habe. „Image und Bezahlung in der Pflege haben sich deutlich verbessert. Wir haben mittlerweile eine höhere Ausbildungsvergütung als in der Industrie und bieten zudem noch Wohnmöglichkeiten an“, erklärte Goos den Erfolg. Messen wie diese seien dennoch wichtig, um einen guten Kontakt aufzubauen und motivierte Bewerberinnen und Bewerber zu finden. „Bei der Messe letztes Jahr haben uns drei Abiturientinnen des beruflichen Gymnasiums angesprochen und sich direkt bei uns beworben. Jetzt haben wir drei tolle Auszubildende“, so Goos.
Karl von Krone und das Messe-Team der Volksbank Zollernalb
Auch bei Banken und Versicherungen scheint sich die Ausbildungslage zu verbessern. Anja Weiß-Ruff von der Volksband Zollernalb bestätigte eine größere Nachfrage nach Ausbildungsstellen, räumte jedoch ein, dass die Bewerbungsprozesse mittlerweile deutlich länger dauern als früher. Und das, obwohl man sich bei der Volksbank große Mühe gibt, maximal frisch aufzutreten. Deutlich abgrenzen möchte sich die Volksbank-Ausbildung von verstaubten Bankklischess, personifiziert durch die Stoffpuppe Karl von Krone, Vorstand der Kronenbank. „Nicht mit uns!“ verspricht die Volksbank und hofft so, motivierte Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.
Messe-Team RIDI
Dass die Bewerbungsprozesse immer länger dauern, konnte auch am Stand von RIDI aus Jungingen bestätigt werden: „Wir konnten manche Stellen sogar erst nach Ausbildungsbeginn besetzen“, meinte Ausbildungsleiterin Tanja Gaartz. Die Bewerberinnen und Bewerber würden sich wohl schlichtweg mehr Zeit lassen, weil das Angebot an Ausbildungsstellen nach wie vor größer als die Nachfrage sei.
Sabrina Nübel und Marco Wohlgezogen von Getinge
So ist es auch bei der Hechinger Firma Getinge. Hier konnten lauf Teamleiter Marco Wohlgezogen und Personalreferentin Sabrina Nübel dieses Jahr nicht alle Stellen besetzt werden. „Wir haben einige Jahre nicht ausgebildet und sind daher wohl auf dem Ausbildungsmarkt nicht so bekannt. Messen wie diese sind daher für uns enorm wichtig, um dies zu ändern und gute Leute zu finden“, meinten beide.
„Die bisherigen Rückmeldungen der Aussteller sind durchweg positiv“, zeigte sich Mitorganisatorin Elisabeth Batt mit der diesjährigen Ausbildungsmesse hochzufrieden. Von Ausstellerseite wurden neben dem Service durch das Organisationsteam auch die neuen Räumlichkeiten gelobt, weshalb man gespannt sein darf, wo die Berufsinformationsmesse im kommenden Jahr stattfinden wird. Auch bei den Schülerinnen und Schülern kam die Messe sichtlich gut an, bestimmt nicht nur wegen den attraktiven Werbegeschenken. „Sicherlich sehen einige Schülerinnen und Schüler nun klarer, wie der nächste Karriereschritt aussehen könnte“, zeigte sich Mitorganisator Stefan Weber zuversichtlich. „Es wurden viele gute Gespräche geführt, die hoffentlich in viele FSJ, Praktika, Ausbildungen oder Studiengänge münden“, freute sich Weber über die erfolgreiche Berufsinformationsmesse.
Im Juni fand der Spendenlauf des Beruflichen Schulzentrums Hechingen (BSZ) statt. Ende des Schuljahres konnten die erlaufenen Spenden sowie Spenden aus dem Projekt Mitmachen Ehrensache an den Hechinger Tafelladen und „Solidarität mit Lateinamerika“, einem Verein zur Unterstützung lateinamerikanischer Schulen, übergeben werden. Im Tafelladen freute sich Irina Weck über Spenden in Form haltbarer Lebensmittel im Wert von über 650 Euro, „Solidarität mit Lateinamerika“ erhielt eine Unterstützung von 500 Euro. Die Verbindung des BSZ zu diesem Verein läuft über den ehemaligen Lehrer Peter Werkmann. Mit seinem Verein engagiert er sich unter anderem für eine peruanische Schule, die etwa von 240 Kindern besucht wird. Hier ist die Mitarbeit der Eltern am Schulleben Bedingung und gehört zur Konzeption der Schule. Fest angestellt sind eine psychologische Fachkraft sowie eine Krankenschwester. Jedes Kind bekommt dort neben dem Unterricht täglich ein Frühstück und eine warme Mahlzeit, welche von den Müttern abwechselnd zubereitet wird. Nachmittags werden verschiedene Werkstätten angeboten, die praktische und alltagstaugliche Fähigkeiten ausbilden. Bei der Spendenübergabe berichtete Herr Werkmann von den Erfolgen, die man dank Spenden und der Arbeit vor Ort bereits erzielt habe. So unterrichte etwa ein ehemaliger Schüler nach dem Besuch einer weiterführenden Schule und einem Studium nun selbst als Lehrer in der Schule des Projektes.
Spendenübergabe im Tafelladen - Simon Wolter konnte haltbare Lebensmittel im Wert von 650 Euro an Irina Weck übergeben
Zwischen der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und dem Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) bahnt sich eine engere Zusammenarbeit an. Auf die Initiative des BSZ-Informatiklehrers Jörg Sorg erklärte sich Prof. Dr. Lutz Sommer gerne bereit, Projekte aus seinen Studiengängen am BSZ vorzustellen. „Speziell Wirtschaftsinformatik spielt bei uns in einigen Schularten eine zentrale Rolle. Da bietet es sich doch an, die Expertise der Hochschule zu nutzen und gleichzeitig unseren Schülerinnen und Schülern konkrete Studienperspektiven aufzeigen“, erklärt Sorg seine Intention, die Hochschule zu kontaktieren. Damit eröffnet sich auch für Albstadt-Sigmaringen eine klassische Win-Win-Situation, denn auch an der Hochschule hat man ein großes Interesse daran, schon in den Schulen nicht nur Appetit auf Wirtschaftsinformatik, sondern auch auf MINT-Studiengänge im Allgemeinen zu wecken.
Prof. Dr. Lutz Sommer erklärte sich daher gerne bereit, zusammen mit drei wissenschaftlichen Mitarbeitern Projekte zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) im Studium“ an der Schnittstelle Informatik und Wirtschaft vorzustellen. Die Schülerinnen und Schüler aus dem Berufskolleg und dem beruflichen Gymnasium durchliefen hierbei vier unterschiedliche Workshops, in denen jeweils der praktische, anwendungsorientierte Einsatz künstlicher Intelligenz gezeigt wurde. So etwa bei einem Roboter, der sich selbstlernend den richtigen Weg in einer neuen Umgebung sucht. Ein weiterer Roboter hatte die Aufgabe, eine Strategie für die Lösung eines Rubik-Cubes zu entwickeln. Eher relevant für betriebswirtschaftliche Anwendungen war ein weiterer Workshop, bei dem es um die Durchforstung von Daten nach unbekannten Mustern ging. Professor Sommer stellte in seinem Workshop KI-Tools aus der Praxis vor und thematisierte die Verbindung von natürlicher und künstlicher Intelligenz.
Bei den Schülerinnen und Schülern kamen die Workshops bestens an und auch Jörg Sorg war dankbar für den praxisorientierten Input der Hochschule. „Ich denke, heute konnte bei einigen unserer Schülerinnen und Schüler, das Interesse an einem Studium verstärkt werden“, zeigte sich Sorg mit den Workshops zufrieden. Daher dürfte nicht nur von schulischer Seite das Interesse an einer Vertiefung der Kooperation zwischen Schule und Hochschule groß sein.