Gerade erst sind die Ferien vorbei, die Schule hat wieder gestartet und schon hat man am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) im Blick, wie es nach der Schule weitergehen kann. Ein wichtiger Baustein hierbei ist das Berufe-Speed-Dating, bei dem Schülerinnen und Schüler auf Augenhöhe ihren nächsten Karriere-Schritt planen können. „Die heutige Veranstaltung ist eine super Chance, bereits an der Schule Kontakte zu knüpfen, um dann in ein oder zwei Jahren die Schule mit einer tollen Zukunftsperspektive zu verlassen“, eröffnete Schulleiter Arndt Bayer das Speed-Dating. Sein Dank galt den über 30 Azubis, Ausbildungsleiter und -leiterinnen aus den Bereichen Gewerbe, Handel, Handwerk, Hauswirtschaft, Industrie, Polizei und Pflege, die durch ihr Engagement diese Veranstaltung erst ermöglicht haben, sowie den beiden Lehrkräften Selina Gutbrod und Simon Riehle, die das Speed-Dating organisiert und zu einem Erfolgsformat gemacht haben, so Bayer.

Nach den guten Erfahrungen in den letzten beiden Jahren bietet die Schule nun bereits zum dritten Mal eine solche Veranstaltung an. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schülern des AVDuals, der Berufsfachschule und des ersten Jahres des Berufskollegs. Diesen soll ein schneller, unkomplizierter Einblick in unterschiedliche Berufe ermöglicht werden. Nur circa fünf Minuten waren für jedes Gespräch vorgesehen, das Kennenlernen sollte eben intensiv und mit Speed ablaufen. Die Azubis legten sich hierbei mächtig ins Zeug, so etwa die beiden Mechatroniker Dominik Gstrein und Jannik Schuler von CTS: „Wir sind hier, um kompetente und motivierte Leute zu finden. Einer der ersten Schüler hat auch gleich eine gut vorbereitete Bewerbung für ein Praktikum abgegeben. So kann es weitergehen!“, meinten die beiden und blickten zuversichtlich auf die weiteren Gespräche.

Dennis Sontheim ist Einstellungberater bei der Polizei Baden-Württemberg und begrüßt trotz Bewerberüberhang bei der Polizei Veranstaltungen wie das Berufe-Speed-Dating: „Es ist wichtig, sich zu zeigen. Manche brauchen einfach einen Anstoß, um sich für die Polizei zu begeistern“, meinte Sontheim. Das Problem bei vielen Bewerberinnen und Bewerbern sei die Qualität. Sein Begleiter David Nill konnte dies eindrucksvoll belegen: „Meinen Einstellungstest konnten nur drei von 25 Bewerberinnen und Bewerbern erfolgreich absolvieren“, so Nill. Ähnliches konnte Jörg Golias, Ausbildungsleiter bei Garten Zanger, berichten: „Es wird immer schwieriger, ausbildungsfähige Bewerber zu finden.“ Speziell in der Berufsschule gebe es oft Probleme, die man bei Zanger aber mit eigens organisierter Nachhilfe aufzufangen versuche.

Berufskolleg-Schülerin Jolina Steinepreis steuerte zielgerichtet den Tisch vom Balinger Möbelhaus Rogg mit Stefanie Kleindienst an: „Ich bin mir noch unsicher, wie es nach der Schule weitergehen soll. Gerade interessiere ich mich für Verkauf und Handel“, so Steinepreis. Kleindienst konnte der Schülerin im Gespräch Lust auf mehr machen und die Schwelle für eine Praktikumsbewerbung maximal tief legen: Zum Ende des Gesprächs gab es einen Schreibblock mit sämtlichen Kontaktdaten für den nächsten Karriereschritt bei Möbel Rogg.
Die Lehrkräfte Selina Gutbrod und Simon Riehle, die das Berufe-Speed-Dating gemeinsam organisierten, waren froh darüber, wie gut die Veranstaltung sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch den Betrieben angenommen wurde. „In einer beruflichen Schule ist die Berufsorientierung natürlich immer zentraler Bestandteil in praktisch allen Fächern. Mit unserem Berufe-Speed-Dating bieten wir darüber hinaus die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler direkt Kontakt zu Azubis und Ausbilderinnen und Ausbildern verschiedener Betriebe aufbauen können“, sagte Gutbrod. Daher gebe es selbstverständlich auch nächstes Jahr wieder eine Fortsetzung des BSZ-Erfolgsformates.