Mehrere Vereine aus der Region und das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) haben das Ziel, auf dem Grundstück des ehemaligen Hechinger Waldbades ein Waldklassenzimmer entstehen zu lassen. Daher gab es kürzlich einen Arbeitseinsatz einer Berufskolleg-Klasse.
Lernen unterm Blätterdach ist speziell nach den Corona-Beschränkungen voll im Trend. Statt Bewegungsmangel, Entfremdung von der Natur und sozialer Isolation soll der Wald als Bildungsort neu entdeckt werden. So sieht der Bund Deutscher Forstleute im Wald eine ausgezeichnete Möglichkeit für das Lernen im Wald, inklusive Bewegung in gesunder Umgebung und sozialer Interaktion. Er fordert daher dazu auf, im Nahbereich von Schulen Unterricht im Wald zu ermöglichen.
Dieses Ziel verfolgt auch das BSZ, denn man hat in den letzten Jahren viele gute Erfahrungen mit Erlebnisräumen außerhalb des Schulgebäudes gemacht. Man ist stark daran interessiert, im Fasanenwald ein Waldklassenzimmer fußläufig vom BSZ einzurichten. Der Wunsch nach einem Waldklassenzimmer an diesem speziellen Ort geht jedoch über die klassische Waldpädagogik hinaus. Dies unterstreicht das Interesse verschiedener Akteure, aus diesem Ort etwas Besonderes zu machen. Der Wessinger Heimatverein, der Verein Alte Synagoge Hechingen sowie der Schwäbische Heimatbund möchten für das ehemalige Grundstück des Waldbades von Moritz Meyer eine sinnvolle Nutzung. Gemeinsame mit dem BSZ haben die Vereine das Ziel, Moritz Meyer, seine Ideen und sein Werk an einem Gedenkort sichtbar machen.
Es soll also nicht nur ein waldpädagogischer Erlebnisort, sondern auch ein historischer Gedenkort entstehen. Unter Anleitung von Rainer Messerschmidt, dem Vorsitzenden des Wessinger Heimatvereins, wurde hierzu kürzlich das Grundstück gepflegt. Eine Berufskolleg-Klasse mit ihrem Lehrer Andreas Dominik schichtete das Totholz naturgerecht auf Haufen. Mit großer Begeisterung waren alle bei der Waldpflege dabei. Das Walderlebnis der Klasse fand nach getaner Arbeit mit einem zünftigen Vesper einen würdigen Abschluss.