
Pflege (13)
Am liebsten täglich roter Teppich
Written by Marcus PaulaDie Pflegeschule des Beruflichen Schulzentrums Hechingen verabschiedete nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung 47 Pflegekräfte und 20 Weiterbildungsteilnehmerinnen mit den Zusatzqualifikationen „Gerontopsychiatrie“ und „Führen und Leiten einer Funktionseinheit“.
In der Hechinger Kreissporthalle trafen sich fünf Klassen der Pflegeschule, deren Lehrkräfte, Freunde und Freundinnen sowie Familien. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Abschlussfeier vom Schulorchester unter Leitung von Simon Riehle sowie von Elisa Schlude am Piano.
„Sie sind die Most Wanted! Sie sind die, die wir täglich brauchen!“, betonte die stellvertretende Schulleiterin Leonie Schneider-Loye zu Beginn ihrer Rede die gesellschaftliche Bedeutung der Absolventinnen und Absolventen. Coronabedingt seien es speziell für Pflegeberufe schwierige Ausbildungsjahre gewesen, sagte Frau Schneider-Loye. Doch trotz der erhöhten Belastung seien die Pflegerinnen und Pfleger ihren Aufgaben nachgekommen, denn schließlich wüssten sie, es gehe um Menschen. „Ihnen gehört nicht nur heute der rote Teppich ausgerollt, Ihnen müsste man täglich den roten Teppich ausrollen“, forderte Frau Schneider-Loye. Doch momentan sehe es in der Pflege noch anders aus. „Hören Sie nicht auf, Rahmenbedingungen einzufordern, mit denen Sie zufrieden sein können und bewahren Sie trotz aller Schwierigkeiten die bisherigen Glücksmomente aus Ihrer täglichen Arbeit. Ich wünsche Ihnen, dass diese Glücksmomente mehr werden und sich die Rahmenbedingungen in der Pflege deutlich verbessern“, verabschiedete Frau Schneider Loye den 2022-er Pflege-Jahrgang.
Frau Caroline Amann, Bereichsleiterin der Pflegeabteilung des BSZ, freute sich mit den Absolventinnen und Absolventen über das bisher Erreichte. „Sie haben gelernt, dass Sie auch Krisen meistern können. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig und systemrelevant sie sind“, machte Frau Amann den Absolventinnen und Absolventen Mut für die Zukunft. Ihr Dank galt den Lehrkräften und den Praxisanleitenden, die die letzten beiden Jahre mit viel Flexibilität gemeistert hätten. Gerade die Praxisanleitenden seien für viele Vorbilder gewesen. „Nun werden sie mit der abgeschlossenen Ausbildung und ihrer neuen Rolle selbst immer mehr zu Vorbildern“, gratulierte Frau Amann allen zum bestandenen Abschluss.
Anschließend überreichten die Klassenlehrkräfte die Zeugnisse, Preise und Belobigungen. Hierbei nutzen sie die Gelegenheit, in persönlichen Worten auf die gemeinsame Zeit zurückzublicken und sich bei ihren Schülerinnen und Schülern für den gemeinsam gegangenen Weg zu bedanken. Auch den Absolventinnen und Absolventen fiel der Abschied teilweise sichtlich schwer. Die einzelnen Klassen bedankten sich in persönlichen und teils emotionalen Ansprachen bei ihren Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern. Sie ließen es sich auch nicht nehmen, den Lehrkräften kleine Geschenke zu überreichen. Abschließend konnten alle Beteiligten mit Sekt im Innenhof der Schule am Schlossberg auf die gemeinsame Zeit angestoßen werden.
Als Pflegehelferinnen und -helfer wurden verabschiedet:
Xhesika Arapi, Larissa Benintende, Antonella Gargiulo, Laura Götz, Ionela-Claudia Gradt, Denise Johner, Lara Krebs, Ann-Kathrin Kreidler-Furch, Sophia Leipp, Magdalena Marosavljevic, Timm Renner, Ute Stedry, Clauda Tuschy.
Als Altenpflegerinnen und -pfleger wurden verabschiedet:
Dellydaniel Andriamanalinjatosolofo, Yvonne Baldus, Gülay Besok, Joshua Christopher, Diana Dzwonkowska, Rajae El Ouerdani, Karolina Engels, Tülay Franz, Katharina Gossmann, Hannelore Gruber, Nicolas Güntner, Jessica Hielscher, Musa Jaiteh, Andrea-Tanja Katz, Tea Kezua, Jennifer Klaiber, Heike Kleineherzbruch, Isabell Kumar, Katharina Kurrat, Franziska Lampp, Elena-Hella Ludusan, Olga Maibach, Valeriia Marra, Ana Milovanovic, Sonja Mohr, Leonie Noudou, Özge Özdemir, Michelle Ritter, Michelle Roos, Nadine Schöllkopf, Malgorzata Schultz, Brigitte Spengler, Fatma Ünlüyigit, Jessica Weißhaar, Shirin-Angelina Wik.
Als Gerontopsychiatrische Fachkräfte wurden verabschiedet:
Tanja Cupal, Josefine Dittmann, Angela Knödler, Daniela Kohle, Almir Kovacevic, Rudi Radoniqi, Anja Schall, Andrea Steinhart, Bianca Telfser.
Als Fachkräfte für das Führen und Leiten einer Funktionseinheit wurden verabschiedet:
Marco Hauff, Nargisa Herber, Jasmin Kessler, Kessler Oana, Ute Kipker, Nadine Kratt, Laila Lorch, Jackline Njambi-Raetzer, Marietta Rauscher, Helene Schlinger, Jasmin Sejranic.
Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) verabschiedete die Pflegeschule Absolventinnen und Absolventen, die in Zukunft selbst anleiten werden.
In einer familiären Feierrunde blickte die Klassenlehrerin und Bereichsleitung der Weiterbildung Doris Bendrin-Wahl gemeinsam mit der Klassenlehrerin Ruth Jackson auf die gemeinsame verbrachte Zeit zurück. Angelehnt an das Lied „Somewhere over the rainbow“ gratulierte Frau Bendrin-Wahl den Absolventinnen und Absolventen zum bisher Erreichten. „Sie haben ein wichtiges Ziel erreicht und damit einen kleinen Traum verwirklicht. Hierfür gebührt Ihnen ein großer Applaus“, gratulierten Frau Bendrin-Wahl und Frau Jackson. Denn das Ganze sei kein einfacher Weg gewesen. Doch die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Kompetenzen, der Bewertung von Leistungen und der Anleitung von Schülern habe mit dieser Klasse die letzten beiden Jahre viel Spaß gemacht. „Sie hatten eine tolle Klassengemeinschaft und waren immer bereit, sich selbst zu reflektieren. Beides war eine wichtige Grundlage für Ihren Erfolg“, lobte Frau Bendrin-Wahl die Klasse und wünschte allen auch weiterhin viel Motivation, künftig Schülerinnen und Schüler anzuleiten. Nach der Zeugnisübergabe bedankten sich die Absolventinnen und Absolventen bei den Lehrkräften mit liebevoll arrangierten Geschenkkörben.
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann besuchte das Berufliche Schulzentrum Hechingen, denn er wollte wissen, wie es den Pflegerinnen und Pflegern in Ausbildung eigentlich geht. Die standen ihm bereitwillig Rede und Antwort.
Als die Corona-Pandemie begann, waren die Pflegeberufe und ihre Leistungen monatelang im Fokus der Berichterstattung. Mittlerweile ist es deutlich stiller um die Pflege geworden. Daher wollte Herr Rosemann direkt von Pflege-Auszubildenden in seinem Wahlkreis wissen, wie es ihnen geht und wie sie mit der momentanen Situation umgehen – nicht nur um seine Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, sondern auch um Verbesserungswünsche nach Berlin mitnehmen zu können. Denn als Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales kann Herr Rosemann durchaus Einfluss auf die Arbeitsbedingungen in der Pflege nehmen. Sein Besuch galt einer Klasse der generalistischen Pflegeausbildung, die sich im zweiten Ausbildungsjahr befindet. Begleitet wurde er von Schulleiter Dr. Roland Plehn sowie dessen Stellvertreterin, Frau Schneider-Loye. Die Pflegelehrkräfte Michaela Eisele und Anja Kratschmer waren bei dem Austausch, um die Auszubildenden zu unterstützen, auch dabei, doch dies war gar nicht zwingend nötig. Denn die Auszubildenden hatten überhaupt keine Scheu, dem SPD-Abgeordneten von ihrer Ausbildung zu berichten.
Zu Beginn brachten viele zum Ausdruck, wie sehr ihnen der Beruf in Pflegeheimen, in der ambulanten Pflege und in Kliniken gefalle. Gerade in der Pflege älterer Menschen bekomme man so viel Positives zurück und erfahre viel Dankbarkeit, nicht nur von den Patienten selbst, sondern auf von deren Familien. Es sei eigentlich eine schöne und wichtige Aufgabe, Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt zu begleiten. Aber nur eigentlich, denn die Auszubildenden machten deutlich, welche Probleme sie in der Pflegeausbildung sehen. Ein großes Problem sei die Anleitung in der Praxis, berichteten die Auszubildenden. Die für die Anleitung Verantwortlichen könnten vor allem aufgrund des Personalmangels und dem damit einhergehenden Zeitdruck oftmals ihren Aufgaben nicht nachkommen. Es gebe auch zu wenige anleitende Personen, unter anderem auch deshalb, weil diese selbst für die Kosten dieser Zusatzqualifikation aufkommen müssten. Eine Schülerin berichtete, sie sei praktisch seit Beginn ihrer Ausbildung ohne Praxis-Anleitung in ihrer Einrichtung tätig, stattdessen würden die Auszubildenden gleich als vollwertige Arbeitskräfte in den Dienstplan eingeteilt. Herr Rosemann konnte diese mangelnde Betreuung der Auszubildenden nicht nachvollziehen: „Dass es letztlich einen Kampf um die Fachkräfte gibt und diese gewissenhaft auf ihre Tätigkeiten vorbereitet werden müssen, scheinen viele Einrichtungen noch nicht verstanden zu haben“, sagte Herr Rosemann und unterstrich seine Einschätzung mit der hohen Abbrecherquote in der Pflegeausbildung, breche doch ein Drittel der Auszubildenden in der Pflege die Ausbildung ab.
Die Schülerinnen und Schüler sahen die Gründe hierfür nicht nur in Personal- und Zeitmangel sowie im bescheidenen Gehalt, sondern auch im schlechten Image, das Pflegeberufe in Deutschland haben. Die Pflege sei ein schöner und emotionaler Beruf, doch in der Öffentlichkeit werde er auf einfache und teils abstoßende Tätigkeiten reduziert. Die Image-Kampagne der letzten Bundesregierung, auf die Herr Rosemann verwies, war den Auszubildenden nicht bekannt. Daher regte Herr Rosemann an, die Auszubildenden könnten doch selbst Image-Filme drehen. Tatsächlich gebe es bereits fertige Image-Filme zur Pflegeausbildung im BSZ, doch diese hätte keine so große Reichweite, entgegneten die Auszubildenden. Herr Rosemann bat um Zusendung dieser Filme und sagte spontan zu, diese über seine verschiedenen Kanäle zu verbreiten. Auf ihre weitere Zukunft in der Pflege angesprochen, meinten viele Auszubildende, dass sie nach der Ausbildung schon in der Pflege weiterarbeiten wollten, doch es sei fraglich, ob dies lange sein werde, denn die Missstände seien auf Dauer nicht hinnehmbar. Die Pflege müsse unbedingt durch mehr Personal und Gehalt, bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung sowie durch ein positiveres Bild in der Öffentlichkeit attraktiver gemacht werden.
Herr Rosemann bedankte sich für die offenen Worte der Auszubildenden und lobte deren Engagement: „Nachdem ich gesehen habe, wie sehr sie sich für diesen tollen Beruf begeistern, werde ich wieder ein bisschen lieber alt.“
Das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) bietet seit diesem Schuljahr die generalistische Pflegeausbildung als einzige Schule in Baden-Württemberg nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit an. Frau Caroline Amann leitet den Bereich Pflege der Hechinger Schule. Im Interview spricht sie über die bisherigen Erfahrungen und Herausforderungen mit dem neuen Schulangebot.
Frau Amann, auch bisher gab es schon die Möglichkeit, die generalistische Pflegeausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Was hat sich mit Beginn dieses Schuljahrs geändert?
Bisher war es so, dass nur die praktische Ausbildung in Teilzeit erfolgt ist und die Schule in der Freizeit besucht werden musste. Außerdem konnte der theoretische Teil in der Schule bisher nur in drei Jahren absolviert werden. Dies bedeutete eine große Stofffülle in diesen drei Jahren. Seit diesem Schuljahr haben wir eine generalistische Pflegeausbildung in Teilzeit, die die Bedürfnisse der Auszubildenden viel besser berücksichtigt und eine stressärmere Ausbildung ermöglicht. Die Schultage zählen jetzt auch als Arbeitszeit und der Stoff, der zuvor in drei Jahren gelernt werden musste, verteilt sich jetzt auf vier Jahre. Damit ist es eine echte Teilzeitausbildung, sowohl in der Schule als auch in der praktischen Ausbildung. Dies ist gegenüber den Auszubildenden eine faire Lösung, die wir als Schule sehr begrüßen, denn jetzt können Menschen eine Ausbildung starten, die zuvor vor einer dreijährigen Vollzeitausbildung zurückgeschreckt sind. Ein solches Angebot gibt es in ganz Baden-Württemberg nur in Hechingen.
Wer entscheidet sich für die Ausbildung in Teilzeit?
Für Mütter mit kleinen Kindern kommt oft nur eine Teilzeitausbildung in Frage, da sie auch noch Zeit für ihre Kinder haben möchten. Auch Auszubildende, die noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, profitieren von der Teilzeitausbildung. Sie haben so mehr Zeit, sich die teils sprachlich anspruchsvollen theoretischen Inhalte anzueignen. Wir haben seit diesem Jahr aber auch Auszubildende in der neuen Teilzeitausbildung, die nebenher noch andere Interessen haben oder einfach die Ausbildung mit weniger Druck absolvieren möchten.
Wie kommen die Auszubildenden mit der Doppelbelastung Ausbildung und Kind zurecht?
Dank der Teilzeitausbildung haben sie weniger Druck, speziell was die theoretische Ausbildung angeht. Eine Tätigkeit in Teilzeit erlaubt zudem mehr Flexibilität in der Dienstplanung, da Mütter ja abhängig von den Kinderbetreuungszeiten sind. Sie haben zwar immer noch eine Doppelbelastung, die Chance auf einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss ist aber deutlich gestiegen.
Wie kommt die Teilzeitausbildung bei den Arbeitgebern an?
Hier sehe ich noch großen Verbesserungsbedarf. Es gibt natürlich schon Arbeitgeber, die den Auszubildenden etwa bei den Arbeitszeiten entgegenkommen. Fast alle Auszubildenden berichten jedoch von Schwierigkeiten, überhaupt eine Einrichtung zu finden, die eine Ausbildung in Teilzeit unterstützt. Bei dem aktuellen Personalmangel in der Pflege kann ich dies kaum nachvollziehen. Hier ist ein Umdenken bitter nötig.
Was müsste sich Ihrer Meinung nach ändern, damit die Teilzeitausbildung noch attraktiver würde?
Vor allem müssten die Pflegeeinrichtungen noch offener für die Teilzeitausbildung werden. Es gibt aber auch immer wieder Probleme mit der Kinderbetreuung. Da die meisten Pflegenden im Schichtdienst arbeiten, brauchen die Auszubildenden flexiblere Kinderbetreuungszeiten, die sich problemlos mit den Arbeitszeiten in der Pflege koordinieren lassen.
Info
Die vierjährige generalistische Pflegeausbildung in Teilzeit deckt alle Einsatzbereiche ab: Pflege im Krankenhaus, ambulante Pflege, Langzeitpflege in Altenheimen oder Wohngruppen und Kinderkrankenpflege; wenn die Auszubildenden dies wünschen, können auch Einsätze im Hospiz oder in der Pflegeberatung absolviert werden.
Der Unterricht findet nicht mehr in einzelnen Fächern statt, sondern es werden anhand von praxisnahen Situationen Kompetenzen wie etwa Kommunikation, Recht, Ethik und natürlich fachliche Kompetenzen vermittelt.
Die Ausbildung kann von der Agentur für Arbeit gefördert werden. So können sich etwa Personen, die bereits in der Pflege tätig sind und keine Einbußen beim Gehalt wollen, berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass das Ausbildungsgehalt auf das bisherige Gehalt aufgestockt wird. Nach der Ausbildung winkt ein sicherer Arbeitsplatz und bisher nur angelernte Pflegekräften können sich zudem auf ein weitaus besseres Gehalt freuen.
Professionelle Beratung in der Pflege
Written by Super UserIm zweiten Jahr der generalistischen Pflegeausbildung des Beruflichen Schulzentrum Hechingen, fand am 27.09.21 das dreitägige Seminar „Beratung in der Pflege“ statt. Im Freizeitzentrum Rötenbachtal in Nagold haben sich die Schüler/innen der Klasse 3BFP2 neben den theoretischen Inhalten, auch mit der praktischen Durchführung von Beratung in der Pflege auseinandergesetzt. In Kleingruppen konnten die Auszubildenden ihre Fähigkeiten in Beratungssimulationen überprüfen und im Anschluss mit Hilfe von Videos reflektieren. Natürliche durften die gemeinsamen Aktivitäten um das Seminar herum nicht zu kurz kommen. Durch gemeinsames Essen, erlebnis-pädagogische Übungen, und eine abschließende neunziger Party rückte die Klasse mit viel Spaß näher zusammen.
Die Pflegeschule des Beruflichen Schulzentrums Hechingen verabschiedete nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung 53 Pflegekräfte.
Pandemiebedingt wurden in drei familiären Feierrunden Pflegehelferinnen und -helfer sowie Altenpflegerinnen und -pfleger geehrt. Die Bereichsleiterin der Pflegeabteilung des BSZ, Frau Caroline Amann, freute sich mit den Absolventinnen und Absolventen über das bisher Erreichte. „Es ist eine große Leistung, unter diesen widrigen Bedingungen den Abschluss geschafft zu haben und sich nach wie vor für diesen Beruf zu begeistern“, gratulierte Frau Amann allen zum bestandenen Abschluss. Die eineinhalb Jahre unter Pandemiebedingungen hätten speziell in der Pflege viel Kraft gekostet. In der Theorie habe die Umstellung auf Online-Unterricht die Eigenständigkeit der Lernenden herausgefordert; in der Praxis habe auch die Isolierung der alten Menschen von den Angehörigen und die damit einhergehenden Anforderungen viel Kraft gekostet. „Nun warten neue berufliche Herausforderungen mit noch mehr Verantwortung auf Sie. Lernen Sie weiter, bewahren Sie Ihre Offenheit, hinterfragen Sie kritisch und behalten Sie vor allem die Freude an Ihrem Beruf“, wünschte Frau Amann den Absolventinnen und Absolventen alles Gute für die Zukunft. Anschließend überreichten die Klassenlehrkräfte die Zeugnisse, Preise und Belobigungen. Hierbei nutzen sie die Gelegenheit, in persönlichen Worten auf die gemeinsame Zeit zurückzublicken und sich bei ihren Schülerinnen und Schülern für den gemeinsam gegangenen Weg zu bedanken. Auch den Absolventinnen und Absolventen fiel der Abschied schwer. Die einzelnen Klassen bedankten sich in teils emotionalen Ansprachen bei ihren Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern. Sie ließen es sich auch nicht nehmen, den Lehrkräften kleine Geschenke zu überreichen. Abschließend konnten alle Beteiligen mit kühlen Getränken im Innenhof der Schule am Schlossberg die gemeinsame Zeit ausklingen lassen.
Als Pflegehelferinnen und -helfer wurden verabschiedet:
Ersin Ajrulovski, Rahim Amirshoev, Ivanka Colina, Natalia Hladka, Claudia Hiekel-Claus, Madine Kabomir, Heike Kalbacher, Katharina Kurrat, Kerstin Löffler-Hanke, Khadija Mahmoud, Angelika Sepp, Viktoria Usselmann, Claudia Vetter, Barbara Wiest, Maja Willnauer, Carola Wüstner.
Pflegehelferinnen und -helfer, Klassenlehrkräfte Anke Schreiber, Katharina Schweizer und Michael Juschka
Als Altenpflegerinnen und -pfleger wurden verabschiedet:
Mbolatsilavina Andrianarijaona, Larisa Bazavan, Sina Bieleke, Daniela Bonenberger, Kaddy Jatou Cham, Angela Chir, Jan-Lukas Dicks, Eja Doughmani, Anja Gajic-Mujanovic, Emilia Lea Heidenreich, Sabine Helm, Candy Hermann, Erika Humagain, Emrah Karakus, Diana Kessler, Stefanie Knoblich, Kerstin Köhn, Olesja Kolobovnikov, Jasmin Koslowski, Michaela Krebs, Ramona Küfer, Pearly Legaspi-Herre, Neda Majstorovic, Davi Oliveira da Silva, Paule Marie Odile Rasoarimanga, Marcel Roth, Darin Sajad, Alexandra Schmeckenbecher, Britta Schuler, Markus Setzler, Julia Stephani, Viviane Trichtinger, Inna Vogel, Alisa Vollmer, Veronika Yurilina.
Altenpflegerinnen mit -pfleger, Klassenlehrerin Ulla Hellbach-Lodde
Altenpflegerinnen und -pfleger, Klasenlehrer Benjamin Barrera
Das Berufliche Schulzentrum Hechingen (BSZ) plant die generalistische Pflegeausbildung als einzige Schule in Baden-Württemberg nicht nur in Vollzeit, sondern zum ersten August auch in Teilzeit.
Beim Besuch von Kultusministerin Theresa Schopper am BSZ Ende Juni betonte die Ministerin, wie wichtig ihr die Pflegeausbildung sei. Ein wichtiger Bestandteil hierbei sei auch die Pflegeausbildung in Teilzeit, denn sie ermögliche Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Dies werde auch grundsätzlich im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung formuliert.
Diese Form der Ausbildung wird in ganz Baden-Württemberg bisher nur in Hechingen angegangen. Die Zielgruppe sind Frauen und Männer mit Kindern sowie Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen, die sich etwa nach einer Familienphase mehr Zeit geben möchten. Angesprochen fühlen dürfen sich aber auch Ausbildungswillige, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die daher mehr Zeit für die Ausbildung brauchen. Denn gegenüber der dreijährigen Vollzeitausbildung arbeiten die Auszubildenden nur 75% und haben für die vierjährige Teilzeitausbildung ein Jahr mehr Zeit.
Die Ausbildung deckt alle Einsatzbereiche ab: Pflege im Krankenhaus, ambulante Pflege, Langzeitpflege in Altenheimen oder Wohngruppen und Kinderkrankenpflege; wenn die Auszubildenden dies wünschen, können auch Einsätze im Hospiz oder in der Pflegeberatung absolviert werden.
Der Unterricht findet nicht mehr in einzelnen Fächern statt, sondern es werden anhand von praxisnahen Situationen Kompetenzen in Bereichen wie etwa Kommunikation, Recht, Ethik und natürlich fachliche Kompetenzen vermittelt.
Die Ausbildung kann von der Agentur für Arbeit gefördert werden. So können sich etwa Personen, die bereits in der Pflege tätig sind und sich keine Einbußen beim Gehalt leisten können, berechtigte Hoffnungen darauf machen, dass das Ausbildungsgehalt auf das bisherige Gehalt aufgestockt wird. Nach der Ausbildung steht ein sicherer Arbeitsplatz und bisher nur angelernte Pflegekräfte können sich zudem auf ein weitaus besseres Gehalt freuen.
Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen (BSZ) verabschiedete die Pflegeschule Absolventinnen und Absolventen, die sich für eine Weiterbildung entschieden hatten.
In einer fast schon familiären Feierrunde blickte die Klassenlehrerin und Bereichsleitung der Weiterbildung Doris Bendrin-Wahl gemeinsam mit den Lehrkräften und der stellvertretenden Schulleiterin Leonie Schneider-Loye auf die gemeinsam verbrachte, manchmal auch durchstandene Zeit zurück. Angelehnt an das Lied „Don’t worry, be happy“ appellierte Frau Bendrin-Wahl an die drei Klassen, bei allem Stress den Mut nicht zu verlieren. „Gerade die letzten beiden Jahre waren eine zusätzliche große Belastung und brachte Herausforderungen, die manche an den Rande des Burn-outs gebracht haben“, blickte die Klassenlehrerin zurück. Damit dennoch alle auch nach der Weiterbildung „happy“ bleiben, sollten die Absolventinnen und Absolventen ihre Stärke und ihren Mut bewahren, nur so sei eine menschengerechte Pflege möglich.
Frau Schneider-Loye betonte, wie stolz und dankbar die Schulgemeinschaft des BSZ für das Engagement und die Arbeit der Absolventinnen und Absolventen sei. „Bitte denken Sie bei allem Streben nach Happyness auch an sich. Machen Sie sich Sorgen um Ihre Mitarbeiter und um die Pflegebedürftigen“, bat Frau Schneider-Loye.
Klassensprecher Andreas Maier bedankte sich bei allen, die zum Erfolg beigetragen haben. Die Absolventinnen und Absolventen ließen es sich nicht nehmen, sich bei allen Lehrkräften mit Blumen und kleinen Geschenken zu bedanken.
Das Zertifikat für die Anleiterqualifikation erhielten Alina Avram, Annegret Barth, Natasa Binder, Vesna Cwielong, Jasmin Fritz, Sarah Gerling, Melanie Heimann, Michaela Heumesser, Bianca Kanz, Thomas Kiesinger, Anita Newberry-Kayacan, Nantenaina Ratovoarison, Ralf Schlayer, Jessica Stichling, Gabriele Walter-Stingel, Andreas Weyrich und Sascha Wilhelm.
Die Pflegeschule verabschiedete zwei weitere Klassen. Die Absolventinnen und Absolventen glänzten mit hervorragenden Leistungen, so dass den meisten eine Belobigung (B) oder ein Preis (P) überreicht werden konnte.
Die Weiterbildung „Leitung einer Pflege- und Funktionseinheit“ bestanden erfolgreich Stefan Bulach (B), Carina Dehner (B), Leonarda Di Cataldo (B), Elena Eberz (B), Christine Eha, Colleen Fetzer (B), Mariora Haug (B), Lisa Hüttemann (B), Lidija Kostylev (B), Andreas Maier (P), Manuel Maurer (P), Erika Montag, Ceylan Özdemir (P), Alexandra Peinel, Anja Schall (B), Andrea Steinhart (P), Justine Wahl (P) und Martina Wolfer (B).
Die Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft meisterten Marie-Emma Bollinger (B), Isabell Burger, Olga Grams, Yasmin Özlem (B), Marietta Rauscher, Sandra Schneider (P) und Aleksandra Tomic (P).
Zweite Staffel der Pflegeportraitserie „Frühspätnachtdienst mit“ der Kampagne „Mach Karriere als Mensch!“ gestartet
Written by Super UserIm Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege (2019-2023) des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend wurde im Herbst 2019 die Kampagne „Mach Karriere als Mensch!“ gestartet. Diese hat das Ziel, junge und lebenserfahrene Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen. In der zweiten Staffel von „Frühspätnachtdienst mit“ werden die Folgen über die Kanäle des BMFSFJ veröffentlicht, wie die fünf Folgen der ersten Staffel im vergangenen Jahr. Die Videos wurden alle unter der Berücksichtigung der aktuellen Hygieneregeln gedreht. Die Serie wird potenziellen Auszubildenden und potenziellen Umschülerinnen und Umschülern über Facebook, Instagram etc. ausgespielt, um möglichst viele für eine Karriere als Mensch in der Pflege zu gewinnen.
Mehr Informationen zu Serie gibt es hier: auf www.bmfsfj.de und auf www.pflegeausbildung.net
Unser erster Protagonist der zweiten Staffel ist der 19-jährige Felix, der sich im ersten Ausbildungsjahr zur Pflegefachkraft befindet. Felix berichtet über die Struktur der Ausbildung, die in Lerneinheiten geplant ist und keine klassischen Schulfächer mehr kennt. Er schätzt dabei die Vielseitigkeit der Ausbildung und die praktischen Fähigkeiten, die sich die Auszubildenden durch die Unterstützung von Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie Lehrenden in „Skills-Labs“ aneignen können. In die Zukunft blickt Felix sehr optimistisch, denn durch die dreijährige Ausbildung stehen ihm viele Karrieremöglichkeiten offen – zum Beispiel als Intensivpflegekraft.
Mehr Informationen zu der Folge „Frühspätnachtdienst mit Felix“ und der Pflegeportraitserie gibt es hier: auf www.bmfsfj.de und auf www.pflegeausbildung.net
Die Abteilung Pflegeberufe des Beruflichen Schulzentrums Hechingen bildete ihre Praxisanleiter*innen online fort. Im Bereich Fort- und Weiterbildung Pflege fand am 20. Januar online eine Veranstaltung für Praxisanleiter*innen zum Thema „Beurteilungen in den Pflegeausbildungen“ statt. Hierzu konnte die Schule Herrn Klaus Dorda, Berater für Pflegeausbildung vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, als Referent gewinnen.
45 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Einrichtungen haben daran teilgenommen. Aufgrund des hohen fachlich kompetenten Einsatzes konnte die Veranstaltung auch unter Pandemiebedingungen ermöglicht und durchgeführt werden. Die Fortbildung verlief reibungslos und die Teilnehmer*innen waren begeistert. Die digitale Vorbereitung und Durchführung übernahm am Beruflichen Schulzentrum Hechingen Oberstudienrat Jens Stephan.
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„Ein Beruf, der glücklich macht“
Written by Marcus PaulaSeit diesem Ausbildungsjahr ist die Ausbildung in der Pflege neu organisiert. Die Aufteilung in Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege ist Vergangenheit. Stattdessen wird an der Berufsfachschule für Pflege des Beruflichen Schulzentrums Hechingen innerhalb von drei (Vollzeit) beziehungsweise vier Jahren (Teilzeit) zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet. Jennifer Sanyang und Giovanni Giuseppe Iannino haben sich für die neue Ausbildung entschieden und geben darüber persönlich Auskunft.
Was war Ihre Motivation, eine Pflegeausbildung zu beginnen?
Jennifer Sanyang: Ich habe schon immer lieber Geschenke gemacht als welche zu bekommen. Ich kümmere mich einfach gerne um Menschen. Wenn jemand aus den unterschiedlichsten Gründen und Schicksalen körperlich oder geistig eingeschränkt ist, helfe ich besonders gerne. Ich habe bereits eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten gemacht, aber mir wurde ziemlich schnell bewusst, dass ich noch mehr über den menschlichen Körper erfahren will. Mit der Ausbildung zur Pflegefachfrau kann ich meine soziale Seite mit meinem Wissensdurst verbinden.
Giovanni Giuseppe Iannino: Seit vielen Jahren bin ich privat in der Pflege tätig. Dabei habe ich festgestellt, dass dies meine Berufung ist. Mit der Ausbildung möchte ich meinen Traum verwirklichen und ausgebildeter Pflegefachmann werden.
Wie ist Ihre Ausbildung aufgebaut?
Giovanni Giuseppe Iannino: In den ersten zwei Jahren hat man die Gelegenheit, verschiedene Bereiche der Pflege kennen zu lernen, also etwa Langzeitpflege, Akutpflege und ambulante Versorgung. Erst nach diesen zwei Jahren steht die Entscheidung zwischen Pflege und Altenpflege an.
Jennifer Sanyang: Mir gefällt besonders, dass jeder Azubi im praktischen Teil einen Praxisanleiter hat. Dieser ist in der jeweiligen Einrichtung für uns da und zeigt uns die jeweiligen praktischen Tätigkeiten. Auch in der Schule fühle ich mich sehr gut betreut. Wir haben engagierte und motivierte Lehrkräfte, die uns intensiv begleiten und uns tatkräftig zur Seite stehen.
Was für einen Eindruck haben Sie bisher von Ihrer Ausbildung?
Giovanni Giuseppe Iannino: Ich habe mich für das Beste entschieden. Auch in der Schule sind Theorie und Praxis gut miteinander verknüpft. Neben der Vermittlung der theoretischen Kenntnisse gibt es immer auch praktische Übungen. Die Lehrkräfte sind sehr nett und immer dazu bereit, auftretende Sprachbarrieren abzubauen.
Jennifer Sanyang: Mein Start in die Ausbildung war sehr positiv. Nicht nur in der Schule, sondern auch in meinem Pflegewohnhaus der Evangelischen Heimstiftung in Rosenfeld wurde ich liebevoll aufgenommen. Ich habe tolle Menschen um mich und fühle mich bestens aufgehoben. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, etwa mit einem Praktikum mal ein paar Tage in die Pflege reinzuschnuppern und sich ein eigenes Bild zu machen. Es ist ein spannender, abwechslungsreicher und sehr herzlicher Beruf. Wer sich gerne um Menschen kümmert, kann in diesem Beruf glücklich werden.
In welchem Pflege-Bereich sehen Sie sich nach der Ausbildung?
Giovanni Giuseppe Iannino: Ich habe mich noch nicht festgelegt. Erst möchte ich alle Pflegebereiche kennen lernen und dann eine bewusste Entscheidung treffen.
Jennifer Sanyang: Zurzeit zieht es mich in Richtung Gesundheits- und Krankenpflege. Die neue Ausbildung bietet aber so viele verschiedene Einblicke, dass ich mich noch nicht final festlegen möchte. Ich freue mich einfach auf das, was noch kommt!
Mit einer neuen Form der Ausbildung ist die Berufsfachschule für Pflege des Beruflichen Schulzentrums Hechingen in das neue Ausbildungsjahr gestartet. Seit diesem Jahr bildet die Schule zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann aus, ein Beruf, der es nach drei (Vollzeit) Jahren beziehungsweise vier Jahren (Teilzeit) erlaubt, in allen Bereichen der Pflege tätig zu sein.
„Die neue Klasse hat 25 Schülerinnen und Schüler“, freut sich Fachbereichsleiterin Caroline Amann darüber, wie gut die neue, generalistische Ausbildung angenommen wird. Die Unterteilung der Ausbildung in Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege beziehungsweise Kinderkrankenpflege gibt es nicht mehr. Stattdessen wird nun zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet. Und diese Neuerung scheine gut anzukommen, zeigt sich Frau Amann optimistisch. Denn im Bereich Pflege müsse man nach wie vor von einem Fachkräftemangel ausgehen: Sei es in Kliniken, Pflegeheimen oder im ambulanten Dienst – überall werden nach wie vor Nachwuchskräfte gesucht.
Mit der neu organisierten Ausbildung müssen sich die Auszubildenden nicht gleich zu Beginn festlegen, in welchen Bereich es später einmal gehen soll. Möglich sind Tätigkeiten in Krankenhäusern, Kinderkliniken, Pflegeheimen, psychiatrischen Einrichtungen und im ambulanten Dienst. „Wir begrüßen diese Offenheit“, bewertet Frau Amann die neue Ausbildung positiv. „Die Auszubildenden haben nicht nur die Chance auf einen dauerhaft sicheren Beruf, sondern erhalten gleich zu Beginn eine Vergütung von über 1100 Euro monatlich“, so Frau Amann weiter. Beginnen kann die Ausbildung, wer entweder einen Mittleren Bildungsabschluss hat oder über einen Hauptschulabschluss mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung oder einer mindestens einjährigen Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege verfügt. Da der Abschluss EU-weit anerkannt ist, kann später auch in der gesamten EU gearbeitet werden.
Um möglichst vielen Menschen eine Ausbildung in der Pflege zu ermöglichen, startet am 1. Februar 2021 die Pflegeausbildung in Teilzeit. Sie richtet sich an Angestellte in Teilzeit und an Menschen, die sich familiär bedingt nur eine Teilzeitarbeit vorstellen können. Während die Vollzeitausbildung drei Jahre dauert, muss man für die Teilzeitausbildung vier Jahre einplanen. An zwei Tagen wird die Schule besucht, ansonsten wird an der jeweiligen Ausbildungsstelle gearbeitet. Die Ausbildung kann bei Bedarf von der Arbeitsagentur finanziell unterstützt werden. Selbstverständlich eröffnen sich auch mit der erfolgreich abgeschlossenen Teilzeitausbildung Weiterbildungen, Spezialisierungen und sogar Studiengänge im Pflegebereich. Die Ausbildung in Teilzeit gibt es im Zollernalbkreis nur in der Hechinger Schule am Schlossberg. Der Anmeldeschluss für die Teilzeitausbildung ist der 18. Dezember 2020, für die Vollzeitausbildung der 1. März 2021.
Am Beruflichen Schulzentrum Hechingen wurden die Altenpflegerinnen und –pfleger sowie die Altenpflegehelferinnen und –helfer verabschiedet. Es war eine Verabschiedung, die genauso besonders war wie der 2020er-Jahrgang selbst.
„Ich hatte mir Ihre Verabschiedung ganz anders vorgestellt“, richtete Schulleiter Dr. Roland Plehn das Wort an die versammelten Absolventinnen und Absolventen sowie die Lehrkräfte. „Es sollte einen musikalischen Rahmen geben, Ihre Kleidung wäre vielleicht noch festlicher ausgefallen, Ihre Freunde und Familien hätten Sie begleitet und nach dem offiziellen Teil hätte es Sekt und Fingerfood gegeben“, trauerte der Schulleiter der eigentlich geplanten Verabschiedung nach. Denn wegen Corona sollte es ganz anders kommen. Die Verabschiedung fand im Schulgebäude am Schlossberg und nicht in der Stadthalle Museum statt, es gab keine Musik und weil die Hygieneregeln eingehalten werden mussten, wurden die Absolventinnen und Absolventen nach Klassen in vier räumlich und zeitlich getrennte Gruppen eingeteilt. Dies führte auch dazu, dass sich Schulleiter Plehn und die Abteilungsleiterin der Berufsschule, Frau Dorothee Kastner-Jenkewitz, gleich viermal an ihr Publikum wenden durften.
„Leider sind Sie der Corona-Jahrgang“, sagte Schulleiter Plehn, um sich gleich wieder zu korrigieren: „Nein, Sie sind viel mehr als einfach nur der Corona-Jahrgang!“ Denn der 2020er-Jahrgang sei in den letzten Wochen und Monaten besonderen Belastungen ausgesetzt gewesen. „Sie haben nicht nur Großes in der Pflege geleistet, sondern sich nebenher noch auf die Prüfungen vorbereiten müssen“, gab der Schulleiter zu bedenken. „Wir als Schulgemeinschaft sind unendlich stolz auf Sie“, zollte Herr Plehn den Absolventinnen und Absolventen seinen Respekt und ließ es sich in diesem Zusammenhang nicht nehmen, Kritik zu üben: „Wo sind eigentlich die geblieben, die zu Beginn der Pandemie den Pflegekräften auf den Balkonen zu klatschten? Während großen Playern wie der Lufthansa oder Thomas Cook mit Steuermitteln geholfen wird, warten Sie immer noch auf eine zugesagte finanzielle Anerkennung. Ich würde mir wünschen, dass die Klatscher von damals sich auch jetzt noch für eine finanzielle Anerkennung für die Pflegekräfte stark machen!“, appellierte der Schulleiter.
Auch Frau Kastner-Jenkewitz betonte die große Leistung, die von den Absolventinnen und Absolventen erbracht wurde: „Speziell die Altenpflegerinnen und –pfleger haben sich seit März aufopferungsvoll um die einsamen Menschen in den Einrichtungen gekümmert. Sie haben in den letzten drei Jahren nicht nur Fachwissen erworben, sondern in dieser für Sie besonders schweren Zeit Ihre Persönlichkeit besonders gestärkt“, sagte Frau Kastner-Jenkewitz. Ihr großer Dank galt den Klassenlehrerinnen Michaela Eisele, Melita Maier, Katharina Schweizer, Caroline Amann und Anja Kratschmer. Alle Klassenlehrerinnen fanden lobende Worte für ihre Schülerinnen und Schüler und blickten voller Wehmut auf die gemeinsam verbrachte Zeit zurück. Jede Klasse bedankte sich mit persönlichen Geschenken bei ihrer Klassenlehrerin. Frau Kratschmer gab ihrer Klasse mit Pipi Langstrumpfs Worten folgenden Rat mit auf den weiteren Weg: „Seid frech, wild und wunderbar!“ Und dies wurde von allen Klassen auch direkt in die Tat umgesetzt, denn Sekt und kleine Häppchen ließ sich der 2020-er Jahrgang nach der Zeugnisübergabe dann doch nicht nehmen.
Die folgenden Schülerinnen und Schüler haben die Ausbildung zur Altenpflegehelferin/zum Altenpflegehelfer geschafft: Joshua Christopher, Neslihan Dursun, Hakima El Koubai El Idrissi, Lara-Sophie Ferro, Musah Jaiteh, Lara Kalmbach, Maria Moysidou, Leonie Noudou, Michaela Tratberger, Fiorella Viola und Amjadwalo Wali; Tülay Franz, Gabriel Galdin und Denise Schmidt freuten sich sogar über eine Belobigung. Die Schulfremdenprüfung zur Altenpflegehelferin/zum Altenpflegehelfer haben Tanja Gehricke, Phily-Jane Hanner, Ute Hellstern, Gabriele Hilbert-Mößner, Jennifer Jenter und Benina Panic.
Die Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger haben die folgenden Schülerinnen und Schüler erfolgreich abgelegt: Jennifer Bingert, Adrijana Galesic, Merve Gündüz, Stefanie Herrmann, Michelle-Cheyenne Ipsen, Viktoria Kadur, Vanessa Kast, Veronika Kojcubaev, Julija Larionova, Hannah Link, Marie-Christin Maag, Maria Machul, Dominique Meinicke, Amita Njabally, Lalaina Rasamoelijaona, Sabrina Sautter und Celine Werner; Relinde Aschoff, Ceyda Azrak, Lea Bantle, Jessica Blum, Lidia Borgia, Janina Bußmann, Tanja Cyprianus, Sandra Eckmayer, Liga Eichele, Nina Frank, Michaela Goltz, Stephanie Hoffmann, Janina Mayer, Durdica Meks, Andrea-Sarah Pfenning, Violetta Stauß, Sven Weber, Janine Wegstein-Sgeir und Sana Wengel erhielten eine Belobigung; über einen Preis freuten sich Dana Bombis, Katja Bross, Daniel Grimme, Laila Lorch, Ana Mendonca und Bettina Weigel, wobei es insgesamt vier Absolventinnen und Absolventen schafften, mit einem glatten Einser-Schnitt abzuschließen: Sabrina Herz, Anja Klingler, Vanessa Münsch und Peter Nüsseler.